Wenn der Schädel mal wieder zerspringt

Migräne - eine chronische Krankheit und keine faule Ausrede

(djd). Im Büro wird getuschelt und im Freundeskreis werden die Augen gerollt. "Sie nimmt sich mal wieder ihre Migräne", heißt es lapidar, wenn Frauen berufliche oder private Termine absagen müssen, weil ihnen fast der Schädel zerspringt. Im Gegensatz zu anderen Schmerzen wie Rheuma, Hexenschuss oder Menstruationsbeschwerden werden die einseitig pochenden oder pulsierenden Kopfschmerzen oft nicht ernst genommen. Nur die wenigsten ahnen, welche Qualen mit der neurologischen Erkrankung einhergehen können, die deutlich mehr Frauen als Männer betrifft (Infos und Tipps unter www.aktivgegenmigraene.de). Die Krankheit, die oft mit der Pubertät einsetzt, ist durch eine gesteigerte Nervenerregbarkeit, die verstärkte Freisetzung von schmerzauslösenden Botenstoffen und eine vorübergehende Entzündung der Gefäße im Gehirn gekennzeichnet.

So früh wie möglich zum Arzt

Da die Krankheit wenig Anerkennung genießt, sparen sich die meisten Betroffenen den Gang zum Arzt und versuchen, ihre Beschwerden via Selbstbehandlung in den Griff zu bekommen. Häufig werden klassische Schmerzmittel - sogenannte NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) - eingesetzt, die jedoch mit der Zeit den Magen in Mitleidenschaft ziehen können. Zudem kann der unkontrollierte, häufige Einsatz von Schmerzmedikamenten sogar selbst zu Dauerkopfschmerz führen. Daher empfehlen Experten, bei regelmäßigen Kopfschmerzen unbedingt einen Arzt aufzusuchen. Nur der Facharzt kann herausfinden, welche der insgesamt über 190 verschiedenen Kopfschmerzformen vorliegt, und eine individuell zugeschnittene Therapie verordnen.

 

 

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Anti-Stress-Trainings unterstützen Therapie

Migräne ist nicht heilbar. Und auch eine einheitliche, für alle Patienten gleich wirksame Akuttherapie und Vorbeugung gibt es nicht. Zur Behandlung schwerer Attacken empfiehlt die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) Medikamente der Wirkstoffklasse der Triptane, zum Beispiel Rizatriptan. Regelmäßiger Ausgleichssport, Muskelentspannung sowie Verhaltens- und Anti-Stress-Trainings können die medikamentöse Behandlung wirkungsvoll unterstützen.

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Tipps für den Alltag

  • Führen Sie ein Kopfschmerz-Tagebuch!
  • Erkennen und meiden Sie Ihre persönlichen Migräne-Auslöser!
  • Behalten Sie einen gleichmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus bei!
  • Achten Sie auf regelmäßige Mahlzeiten!
  • Treiben Sie regelmäßig Ausdauersport wie Schwimmen, Radfahren oder Wandern!
  • Versuchen Sie, Anspannungen mit einem geregelten Tagesablauf frühzeitig entgegenzuwirken!
  • Lernen Sie, NEIN zu sagen!
  • Entspannen Sie, z.B. mit "Progressiver Muskelrelaxation nach Jacobson"!
  • Legen Sie im Alltag regelmäßig Pausen ein!

(Empfehlungen der DMKG - www.dmkg.de)

Quelle: deutsche journalisten dienste (djd),
Gesundheitsthemen